Hauptergebnisse ESTxENDS Studie publiziert
Bis im Juni 2021 haben sich 1’246 Personen schweizweit, für eine Teilnahme an der Studie entschieden. Alle Teilnehmenden wurden zufällig entweder in die Interventionsgruppe (E-Dampfergruppe; standardisierte Rauchstoppberatung und Erhalt von E-Dampfer (auch E-Zigaretten/ Vaporizer genannt) und E-Liquids) oder in die Kontrollgruppe (standardisierte Rauchstoppberatung ohne E-Dampfer) eingeteilt.
Dank dem Einsatz von den Teilnehmenden ist dies die weltweit grösste Studie zum Thema Rauchstopp im Zusammenhang mit E-Dampfern. Nach sechs Monaten konnten wir die Resultate von mehr als 90% der Teilnehmenden auswerten. Dies entspricht einer der höchsten Nachverfolgungsrate auf diesem Gebiet.
Links zu NEJM Artikel: doi:10.1056/NEJMoa2308815
Link zum Artikel in offenem Zugang: https://boris.unibe.ch/192903
Wir haben uns in der ESTxENDS- Studie auf zwei Hauptergebnisse fokussiert. Erstens wollten wir testen, ob sich E-Dampfer als Rauchstopphilfe eignen (Wirksamkeit). Zweitens wollten wir testen, wie sicher die E-Dampfer als Rauchstopphilfe sind (Sicherheit).
Zusammenfassend lässt sich in der jetzt Publizierte Studie sagen, dass E-Dampfer in Kombination mit einer Rauchstoppberatung ein wirksames und sicheres Hilfsmittel für den Tabakstopp darstellen. Gleichzeitig sind E-Dampfer zum Nikotinstopp weniger geeignet.
Wirksamkeit
Wir konnten zeigen, dass Teilnehmende in der E-Dampfergruppe nach 6 Monaten eine höhere Tabakstopprate erzielen konnten als Teilnehmende aus der Kontrollgruppe (29.0% vs. 16.4%). Die Abstinenz von Nikotin (d.h. keine Zigaretten, keine Nikotinersatzprodukte und auch kein Nikotin in E-Dampfern) lag jedoch bei Teilnehmenden aus der e-Dampfergruppe bei 20.2% und bei Teilnehmenden der Kontrollgruppe bei 35.5%.
Sicherheit
Wir konnten keinen statistischen Unterschied zwischen der E-Dampfer- und Kontrollgruppe betreffend schwerwiegende unerwünschte Ereignisse finden. Ein schwerwiegendes unerwünschtes Ereignis gilt jedes Ereignis, das zu einer stationären Behandlung erforderlich macht; zu einer schweren Erkrankung führt; lebensbedrohlich ist oder zum Tod führt.
Bei den unerwünschten Ereignissen haben wir in der E-Dampfergruppe eine höhere Anzahl gefunden als in der Kontrollgruppe. Bei einem unerwünschten Ereignis handelt es sich um weniger schwerwiegende unerwünschte medizinische Vorfälle.
Die Studie geht weiter
Wie sich die Wirksamkeit und die Sicherheit über einen längeren Zeitraum verhalten, können wir mit diesen Resultaten noch nicht sagen. Resultate der 12- und 24- Monatsvisiten werden zu einem späteren Zeitpunkt publiziert. Dasselbe gilt für die Ergebnisse von den zahlreichen Fragebögen und Untersuchungen, an denen Teilnehmende mitgemacht haben. Die Links zu den publizierten Resultate werden wir jeweils auf www.estxends.ch präsentieren. Weiter haben wir vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanzielle Mittel erhalten, um die Studie auf 5 Jahre zu verlängern. Dafür werden wir Teilnehmende in den nächsten Monaten kontaktieren.